Dieser Teil der Arbeit basiert auf einer empirischen Untersuchung. Im ersten Teil wurden die wissenschaftlichen Grundlagen gelegt, wobei es nun darum geht, ihre Aussagen zu überprüfen. Den folgenden Fragebogen habe ich in der Innenstadt von Aachen im Sommer 2000 von Probanden ausfüllen lassen. Die zentrale Fragestellung ist: „Wie ist die Kleidungsdarstellung im Bewußtsein der einzelnen Person verankert? Zu welchem der drei Kleidungsstile tendiert er?"
Zu der Zielgruppe gehören ausschließlich Frauen zwischen 19 und 45 Jahren. Da sie sich für Mode interessieren und sie zur Selbstdarstellung nutzen, bilden sie den Kern einer solchen Untersuchung.
1.1 Familienstand
2.1 Interessieren Sie Sich für Mode?
.... eigenes Urteil
.... Partner / Ehegatte
.... Familie
.... Freundeskreis
.... Arbeitskollegen
.... Öffentlichkeit
2.10 Wieviel Geld geben Sie (im Vergleich zu Freunden) für Kleidung aus?
.... auf meinen eigenen Stil, auch wenn er gerade nicht in Mode ist.
.... auf die aktuelle Moderichtung.
.... auf hohe Qualität.
.... auf den Preis.
2.13 Gibt es Ihnen viel Selbstvertrauen, zu wissen, gut gekleidet zu sein?
3.1 Bitte ordnen Sie die Bilder grob danach, wie gut Sie Ihnen gefallen (das beste zuerst).
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3.2 Haben Sie zu einem der Bilder eine Anmerkung?
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Von 20 befragten Personen
waren 13 verheiratet oder in fester Partnerschaft, 6 alleinstehend und
eine Person geschieden. Da die Gruppe der Getrennten nur eine Person umfaßt
und statistisch nicht aussagekräftig ist, wird sie im Folgenden zwar
in den Diagrammen enthalten sein, aber nicht besprochen werden.
Mit zunehmendem Alter nimmt
die Anzahl der Personen, die alleine leben, ab und die Anzahl derer in
fester Partnerschaft zu. So sind die Singles bei den bis 25-jährigen
noch in der Mehrzahl, ab 36 dagegen war keine der Befragten mehr alleinstehend.
Die 20 Testpersonen wurden
nach ihrem Alter ausgewählt, um eine Gleichverteilung über die
drei Altersklassen zu gewährleisten. Entsprechend sind jeweils 7 Personen
bis 25, bzw. 26 bis 35, und 6 Personen ab 36 Jahre alt.
Unter den alleinstehenden
ist die Mehrheit bis 25 Jahre alt. Das Altersprofil der in einer Beziehung
lebenden ist genau anders herum; hier stellen die ab 36-jährigen die
größte Gruppe dar.
Keine der Befragten interessierte
sich nur wenig für Mode, die Mehrheit von 13 Personen dagegen mittel
und die restlichen Sieben viel.
Mode-Interesse nach Familienstand
Schlüsselt man das
Mode-Interesse nach dem Familienstand auf, zeigen sich die Unterschiede
der einzelnen Gruppen. Unter den Singles interessiert sich jede zweite
Person sehr für Mode, unter den verheirateten/befreundeten nur jede
dritte. Die restlichen sind jeweils mittel an Mode interessiert.
Mode-Interesse nach Alter
Auch in den einzelnen Altersgruppen
unterscheidet sich das Interesse für Mode sehr. Deutlich erkennbar
verschiebt sich das starke Mode-Interesse der jüngeren hin zu mittlerem
Interesse mit zunehmendem Alter.
Mode-Interesse nach privatem Kleidungsstil
In Abhängigkeit vom
privatem Kleidungsstil ist kein unterschiedliches Mode-Interesse erkennbar.
In den beiden Gruppen der sportlich und klassisch gekleideten überwiegt
jeweils mittleres Interesse an Mode. Die Gruppe der privat auffällig
gekleideten bestand nur aus einer Person und ist daher statistisch nicht
aussagekräftig; jedoch verstärkt sich hier die Vermutung, auffällig
gekleidete interessieren sich sehr für Mode.
Ein Drittel der Befragten
liest regelmäßig eine oder mehrere Modezeitschriften. Die genannten
Zeitschriften waren Elle (5x), Freundin (4x), Vogue (2x) und Amica (2x).
Interessanterweise lesen alle, die die Freundin lesen, auch die Elle.
Modezeitschrift nach Familienstand
Von den alleinstehenden
liest niemand eine Modezeitschrift, von den in Partnerschaft lebenden dagegen
fünf von acht.
Modezeitschrift nach Alter
Ein leichter Trend ist
in der Aufteilung nach Altersklassen erkennbar. Der Anteil derer, die eine
Modezeitschrift lesen, nimmt mit dem Alter ab.
Modezeitschrift nach Mode-Interesse
Erwartungsgemäß
ist der Anteil der eine Modezeitschrift lesenden Frauen in der Gruppe derer,
die sich viel für Mode interessieren, größer als in der
Gruppe der mittel interessierten. Niemand gab an, sich nur wenig für
Mode zu interessieren.
Modezeitschrift nach privatem Kleidungsstil
Unter den sportlich gekleideten
liest die deutliche Mehrheit nicht regelmäßig eine Modezeitschrift.
Im Gegensatz dazu lesen drei von vier klassisch gekleideten Frauen eine
Zeitschrift.
Die überragende Mehrheit
der Befragten gab an, sich privat eher sportlich zu kleiden. Immerhin vier
kleiden sich gerne klassisch und nur eine auffällig. Im Folgenden
wird unter anderem die Abhängigkeit verschiedener Merkmale vom privatem
Kleidungsstil untersucht; allerdings reicht eine Person mit privat auffälliger
Kleidung nicht aus, um in dieser Gruppe statistisch verwertbare Aussagen
treffen zu können. Daher wird auf diese Gruppe nicht näher eingegangen
werden.
Kleidungsstil privat nach Familienstand
Unter den alleinstehenden
kleiden sich alle (bis auf die eine Ausnahme der auffälligen) sportlich
und niemand klassisch. Unter den verheirateten/befreundeten hingegen ist
jede dritte Frau privat klassisch gekleidet.
Kleidungsstil privat nach Alter
In der Aufteilung nach
Altersklassen ist kein Unterschied im privaten Stil vorhanden; jeweils
die Mehrheit kleidet sich sportlich. Etwas erkennbar und aufgrund der kleinen
Referenzgruppe eventuell dem Zufall zuzuschreiben ist eine Zunahme der
klassisch gekleideten ab 36 Jahren.
Kleidungsstil privat nach Mode-Interesse
Auch in der Unterteilung
nach Mode-Interesse verhalten sich alle Gruppen homogen. Die Mehrheit jeder
Gruppe zieht sich privat meist sportlich an.
Auch im beruflichen Stil
dominiert sportliche Kleidung, jedoch nicht mehr mit deutlicher Mehrheit.
10 Frauen tragen sportliche, 8 klassische und 2 auffällige Kleidung
im Beruf.
Kleidungsstil beruflich nach Familienstand
Es ist keine Abhängigkeit
des beruflichen Kleidungsstils vom Familienstand erkennbar. Sowohl bei
alleinstehenden wie auch bei verheirateten/befreundeten Frauen ist die
Mehrheit im Beruf sportlich gekleidet, gefolgt von klassischer Kleidung
und einer Minderheit auffällig gekleideter.
Kleidungsstil beruflich nach Alter
Die Altersgruppen "bis
25" und "ab 36" haben das gleiche Profil beruflicher Kleidung. Die mittlere
Gruppe weicht hiervon ab, was wohl dem Zufall zugeschrieben werden sollte.
Kleidungsstil beruflich nach Mode-Interesse
Auch in der Unterteilung
nach Mode-Interesse ist kein Unterschied von beruflichem Kleidungsstil
vorhanden. Jeweils etwa die Hälfte der Personen trägt beruflich
sportliche Kleidung.
Kleidungsstil beruflich nach privatem Kleidungsstil
Interessanterweise sind
alle Frauen, die beruflich sportliche Kleidung tragen, auch in der Gruppe
der privat sportlich gekleideten. Von denen, die sich privat klassisch
kleiden, trägt dagegen niemand beruflich sportliche Kleidung. Zur
Gruppe der privat auffälligen kann aus statistischen Unsicherheiten
keine feste Aussage getroffen werden, andererseits ist die seltene Kombination
von beruflich auffälliger Kleidung (2 von 20) mit privat auffälliger
Kleidung (nur 1 von 20) sicher kein Zufall.
Zwölf von 20 Frauen ziehen sich feiner an, wenn sie abends ausgehen. Immerhin fünf tragen auffälligere Kleidung und nur drei ziehen das Gleiche an wie sonst.
Kleidung
zum Ausgehen nach Familienstand
Bei der Unterscheidung nach Familienstand zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wahl der Abendgarderobe. Von den alleinstehenden ziehen sich jeweils zwei gleich, feiner oder auffälliger an. Unter den verheirateten/befreundeten dagegen tragen etwa Dreiviertel abends feinere Kleidung und ein Viertel auffälligere Kleidung. Nur eine Person zieht das gleiche an.
Kleidung zum Ausgehen nach Alter
In jeder Altersgruppe trägt
eine geringe Minderheit zum Ausgehen das Gleiche wie sonst. Der Anteil
der feineren Kleidung nimmt mit dem Alter hin zu, der der auffälligeren
Kleidung ab.
Kleidung zum Ausgehen nach Mode-Interesse
Unter den Frauen mit viel
Mode-Interesse zieht sich die Mehrheit abends auffälliger an als sonst.
Im Gegensatz dazu tragen 10 von 13 Frauen mit mittlerem Mode-Interesse
zum Ausgehen feinere Kleidung und nur eine auffälligere.
Kleidung zum Ausgehen nach privatem Kleidungsstil
All diejenigen, die sich
zum Ausgehen auffälliger kleiden, sind in der Gruppe der privat sportlich
angezogenen. Ansonsten dominiert jeweils feinere Kleidung.
Zwei Drittel der Befragten
gab an, ein Lieblingskleidungsstück zu besitzen. Genannt wurden Jeans
(3x), Pullover (2x), Sweatshirt, T-Shirt (2x), Kleid (2x), Hosenanzug,
graue Hose, Lederhose und Schuhe. Hier fällt auf, daß die Mehrzahl
der Kleidungsstücke im sportlichen Stil ist.
Lieblingskleidung nach Familienstand
Eindeutig hängt das
Vorhandensein eines Lieblingskleidungsstücks mit dem Familienstand
zusammen. Alle der alleinstehenden, aber nur jede zweite der in einer Beziehung
lebenden hat ein Lieblingsstück.
Auch in Abhängigkeit
vom Alter ergeben sich deutliche Unterschiede: jede der bis 25-jährigen,
aber nur jede zweite Ältere hat eine Lieblingsstück.
Lieblingskleidung nach Mode-Interesse
Dagegen ist keine Korrelation
zwischen Mode-Interesse und Lieblingskleidung vorhanden: sowohl unter den
viel als auch unter den etwas interessierten hat etwa jede dritte Frau
ein Lieblingsstück.
Lieblingskleidung nach privatem Kleidungsstil
Auch in der Unterteilung
nach privatem Kleidungsstil ergeben sich keine unterschiedlichen Häufigkeiten
beim Vorhandensein eines Lieblingsstücks.
Keine der 20 befragten
Frauen bekommt häufig Komplimente wegen ihrer Kleidung. Zwölf
bekommen manchmal, die restlichen acht selten Komplimente.
Komplimente nach Familienstand
Sowohl bei den alleinstehenden
als auch bei den in einer Beziehung lebenden Befragten bekommt die knappe
Mehrheit manchmal, der Rest selten Komplimente.
Komplimente nach Alter
Es fällt auf, daß
die mittlere Altersgruppe der 26- bis 35-jährigen im Vergleich zu
den anderen Altersgruppen deutlich häufiger Komplimente bekommt. Während
hier fast jede Frau manchmal Komplimente bekommt, ist dies bei den anderen
nur bei jeder zweiten Frau der Fall.
Komplimente nach Mode-Interesse
Erwartungsgemäß
bekommen diejenigen, die sich viel für Mode interessieren, deutlich
mehr Komplimente als die, die sich nur etwas interessieren. Trotzdem gab
keine der Frauen an, häufig Komplimente zu bekommen.
Komplimente nach privatem Kleidungsstil
Von denen, die sich privat
sportlich kleiden, bekommen zwei Drittel manchmal Komplimente, ein Drittel
selten. Bei den klassisch gekleideten Frauen hingegen bekommt nur eine
Minderheit manchmal, der Rest selten Komplimente.
Sechs von zwanzig Personen
legen viel, dreizehn mittel und nur eine Person wenig Wert auf ihr Äußeres.
Wert auf Äußeres nach Familienstand
Unter den alleinstehenden
sind deutlich weniger Frauen, die viel Wert auf ihr Äußeres
legen, als unter den verheirateten/befreundeten.
In jeder Altersgruppe dominieren
diejenigen, die mittleren Wert auf ihr Äußeres legen. Bei den
bis 25-jährigen legt knapp die Hälfte viel Wert auf ihr Äußeres,
was mit dem Alter abnimmt. Die einzige Person, die nur wenig Wert auf ihr
Äußeres legt, ist in der ältesten Gruppe.
Wert auf Äußeres nach Mode-Interesse
Wie zu erwarten legt die
Mehrheit der modisch viel Interessierten auch viel Wert auf ihr Äußeres.
Bei den modisch mittel Interessierten legen fast alle mittleren Wert auf
ihr Äußeres.
Wert auf Äußeres nach privatem Kleidungsstil
Keine Abhängigkeit
von privatem Kleidungsstil und dem Wert des Äußeren ist erkennbar.
In jeder Gruppe dominieren diejenigen mit mittlerem Wert, mit Abstand gefolgt
von denen, die viel Wert auf ihr Äußeres legen.
Durchschnitt
Die Befragten ordneten
die Priorität des Urteils bei der Wahl der Kleidung in Stufen von
5 (am wichtigsten) bis 0 (am wenigsten wichtig). Dabei ergab sich im Durchschnitt
deutlich folgende Reihenfolge: eigenes Urteil, Urteil des Partners, von
Freunden, der Familie, von Kollegen und der Öffentlichkeit, wobei
Familie und Freunde fast gleichauf liegen.
Varianz
Die Varianz (mittleres
Abweichungsquadrat) gibt an, wie weit die Prioritäten der einzelnen
Personen um den Mittelwert gestreut sind. Obwohl das eigene Urteil Platz
eins einnahm, liegt hier die größte Streuung vor, hingegen waren
sich die Befragten bei der Wichtigkeit des Urteils von Partner und Familie
ziemlich einig. Da sich bei der Varianz aber keine allzu großen Auffälligkeiten
ergaben, wird sie bei den folgenden Auswertungen nicht weiter betrachtet.
Kleidungswahl nach Familienstand
Personen,
die momentan alleinstehend sind, ordnen dem Urteil des (zukünftigen)
Partners weniger Priorität zu als die, die gerade in einer Partnerschaft
leben. Andersrum ist es beim Urteil von Freunden. Die getrennt lebende
Fau ordnet die Prioritäten stark abweichend vom Durchschnitt (Partner
unwichtig, Freunde sehr wichtig), was aber nicht zwingend repräsentativ
ist.
Kleidungswahl nach Alter
Die einzelnen Altersgruppen
weichen nur schwach vom gesamten Durchschnitt ab. Tendenziell ist erkennbar,
daß mit zunehmendem Alter das Urteil der Familie wichtiger, das von
Freunden unwichtiger wird.
Kleidungswahl nach Mode-Interesse
Bei der Aufschlüsselung
nach Mode-Interesse ergeben sich kaum Abweichungen vom Durchschnitt.
Kleidungswahl nach privatem Kleidungsstil
Auch der private Kleidungsstil
hat nur wenig Einfluß darauf, wessen Urteil bei der Kleidungswahl
wie wichtig ist. Die einzige Frau, die privat auffällige Kleidung
trägt, ist, achtet mehr auf Freunde als auf das eigene Urteil, was
aber statistisch nicht repräsentativ für auffällig gekleidete
Frauen sein muß.
Elf von zwanzig Frauen
geben nach eigener Einschätzung vergleichsweise weder viel noch wenig
Geld für Kleidung aus, sieben wenig und zwei viel.
Geld für Kleidung nach Familienstand
Alleinstehende geben im
Durchschnitt mehr Geld für Kleidung aus als andere. Fast die Hälfte
gab hier an, viel Geld auszugeben, nur eine von sechs Frauen hielt sich
für sparsam. Dagegen gibt unter den in einer Beziehung lebenden jede
zweite Frau nur wenig für Kleidung aus.
Geld für Kleidung nach Alter
Im Mittel geben jüngere
Personen mehr Geld für Kleidung aus als ältere. Die einzigen
beiden, die viel Geld ausgeben, sind unter 25. Nur in der Gruppe ab 36
ist jede zweite Frau sparsam beim Kleidungskauf.
Geld für Kleidung nach Mode-Interesse
Erwartungsgemäß
geben modisch sehr Interessierte mehr Geld für Kleidung aus als die
nur mittel Interessierten.
Geld für Kleidung, nach privatem Kleidungsstil
Bei der Unterteilung nach
privatem Kleidungsstil ergeben sich keine besonderen Auffälligkeiten.
Wenn auch nicht repräsentativ, sollte zumindest erwähnt werden,
daß die sich auffällig kleidende Person viel Geld ausgibt. In
den anderen Gruppen domiert mittelteure Kleidung.
Drei von zwanzig Frauen
haben zuhause nach eigener Einschätzung viel Auswahl an Kleidung,
zwölf mittel und fünf wenig. Diese Verteilung ist fast gleich
mit der Verteilung "Geld für Kleidung".
Auswahl an Kleidung nach Familienstand
Unter den Singles hat ein
größerer Anteil viel Auswahl und ein kleinerer Anteil wenig
Auswahl an Kleidung als unter den mit Partner lebenden.
Auswahl an Kleidung nach Alter
In jeder Altersgruppe hat
nur eine Frau viel Auswahl an Kleidung. Während in den Altersgruppen
"bis 25" und "26 bis 35" mittlere Auswahl deutlich dominiert, haben Frauen
ab 36 eindeutig weniger Auswahl an Kleidung.
Auswahl an Kleidung nach Mode-Interesse
Unter denen mit viel Mode-Interesse
hat niemand wenig Auswahl, dafür etwa jede dritte Frau viel Auswahl.
Unter den etwas Interessierten dagegen nimmt die Auswahl ab; mehr als jede
dritte Frau hat hier wenig Auswahl.
Auswahl an Kleidung nach privatem Kleidungsstil
Die (nicht repräsentative)
sich auffällig kleidende Frau gab an, viel Auswahl zu besitzen. Unter
den sportlich und klassisch gekleideten hat die Mehrheit jeweils mittlere
Auswahl.
Durchschnitt
Die Befragten ordneten
verschiedenen Kriterien beim Kleidungskauf von 3 (am wichtigsten) bis 0
(am unwichtigsten). Dabei war der eigene Stil deutlich das wichtigste Kriterium;
Qualität, Mode und Preis lagen dicht beieinander.
Varianz
Am einigsten waren sich
die Testpersonen bei der Beurteilung der Wichtigkeit des eigenen Stils.
Bei Qualität und Preis gab es die größten Unterschiede.
Kleidungskauf nach Familienstand
Abgesehen von der getrennt
lebenden Frau ergeben sich kaum Abhängigkeiten von Lebensstand und
Priorität der Kriterien. Etwas erkennbar ist, daß den alleinstehenden
das eigene Urteil wichtiger ist als den in einer Partnerschaft lebenden.
Die ab 36-jährigen
achten beim Kleidungskauf deutlich weniger auf ihren eigenen Stil, dafür
aber mehr auf den Preis als die jüngeren. Die Gruppen "bis 25" und
"26 bis 35" urteilen fast identisch.
Kleidungskauf nach Mode-Interesse
Die viel modisch Interessierten
achten beim Kleidungskauf stärker auf ihren eigenen Stil als die nur
etwas Interessierten.
Kleidungskauf nach privatem Kleidungsstil
Personen, die sich klassisch
kleiden, achten deutlich mehr auf die aktuelle Mode und die Qualität
sowie weniger auf den Preis als sportlich gekleidete. Die (nicht zwingend
repräsentative) privat auffällig gekleidete Frau achtet am meisten
auf den eigenen Stil, am wenigsten auf die Qualität.
Den
Testpersonen wurden 24 Fotos mit verschiedenen Modebildern (12 Motive,
jeweils stehend und sitzend) vorgelegt, die sie entsprechend ihrem Gefallen
von 11 (schönste Mode) bis 0 (gefällt am wenigsten) sortieren
sollten. Die Fotos 1 bis 8 zeigen sportliche Mode, 9 bis 16 sind auffällig
und 17 bis 24 klassisch. Bei den Durchschnittswerten sieht man deutlich,
daß manche Fotos besser abschneiden als andere. Die Durchschnittswerte
der Gruppen dagegen liegen recht eng beisammen mit einer leichten Führung
der sportlichen vor den klassischen Modebildern.
Bewertung nach Familienstand
Im Allgemeinen bewerteten
alleinstehende die sportlichen und auffälligen Fotos besser als die
in einer Partnerschaft lebenden. Die wiederum gaben den klassischen Bildern
deutlich mehr Punkte.
Die bis 25-jährigen
gaben hauptsächlich den sportlichen Fotos gute Noten. Die 26- bis
35-jährigen verhielten sich etwa wie der Gesamtdurchschnitt; die ab
36-jährigen bevorzugten dagegen die klassischen Modebilder.
Bewertung nach Mode-Interesse
Die Beurteilung der Bilder
war im Allgemeinen unabhängig von der Stärke des Mode-Interesses.
Bewertung nach privatem Kleidungsstil
Die privat sportlich gekleideten
Personen beurteilten die sportlichen Fotos besser als die privat klassisch
gekleideten, die dafür den klassischen Modefotos deutlich mehr Punkte
gaben. Die privat auffällig gekleidete Frau gab den klassischen Bildern
die schlechtesten Noten.
5.17 Zusammenfassung
Jeder interessiert sich wenigstens etwas für Mode. Kapitel 5.4 sagt deutlich aus, daß es zwar Unterschiede nach dem Familienstand und dem Alter gibt, aber dennoch jede ein gewisses Maß an Modeinteresse besitzt. Die überragende Mehrheit gab an, privat sportlich gekleidet zu sein. In diesem Kleidungsstil ist die nonverbale Kommunikation kaum möglich. Meist kann man sich in großen, weiten „Kuschelpullis" verstecken. Auch als Lieblingskleidungsstück wurden fast nur sportliche Sachen benannt. In Jeans fühlen sich die Menschen „frei und zugehörig, fortschrittlich und erfahren, derb und sensibel, korrekt und widerspenstig". Jeans vermittelt eine gewisse Jugendlichkeit. Im Beruf dagegen kleidet sich nicht mehr die absolute Mehrheit sportlich. Hier zeigt sich deutlich, daß sich die Menschen mit ihrem Kleidungsstil Anforderungen anpassen. Meist sind diese beruflicher Art. Sie wollen sich darstellen und Eigenschaften verkörpern. Diese Selbstdarstellung wird in der Ausgehkleidung bestätigt. Nur drei von 20 ziehen das Gleiche an, der Rest feinere oder auffälligere Kleidung. Bei den Komplimenten wird deutlich, daß Frauen im klassisch-konservativen Look seltener Komplimente bekommen, als Frauen, die sich eher sportlich kleiden. Das liegt zum einen daran, daß die Nonverbalität des klassischen Stil geringer ist, als beim sportlichen. Kostüme reduzieren Körpersprache, da alles verdeckt wird. Auch in Zeitschriften wird dieser Stil aufwendiger fotografiert, um mehr herzumachen. Zum anderen interpretieren Männer (wie in Kapitel 3.8 erläutert), die meistens die Komplimente machen, in diesen Kleidungsstil Argumente wie „brav" und „den Konventionen entsprechend". Bei der Beurteilung der Fotos zeigt sich, daß die, die sich privat einem Kleidungsstil zuordnen, diesen auch bei der Beurteilung der Fotos am besten fanden. Im großen und ganzen ist die Analyse der Fragebögen bereits an Ort und Stelle gegeben.